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Auf eine Mate-Granatapfel… mit Maik

Liebe Freunde des Kombinats,

während wir vor ein paar Wochen noch freudig darüber berichtet haben, dass wir unsere Kurz-Interviews mit unseren Coworkern nun endlich in der Sonne durchführen können, durften wir zum Austausch mit Maik Wehlte, der als Unternehmensbewerter bei PwC tätig ist, am Mittwoch leider nur im Schatten der Wolken und nicht im Schatten der großen Sonnenschirme sitzen.

Nichtsdestotrotzt genossen wir bei einer Mate mit Granatapfelgeschmack ein tolles Gespräch und bekamen einen Einblick in sein Berufsleben, seine Perspektive aufs Coworking und die Vorteile von Pen&Paper-Rollenspielen:

Schön, dass du die Zeit gefunden hast. Wie geht’s dir denn heute?

Sehr gut, obwohl ich heute ein bisschen Kopfschmerzen habe. Aber lieber etwas Kühler, anstatt so eine Hitze, wie die Tage zuvor.

Was arbeitest du denn bzw. was machst du für dein Geld?

Ich bin bei PwC in Frankfurt als Unternehmensbewerter tätig. Die Abteilung heißt Valuation, Modeling & Analytics und wir bewerten alles (lachen). Also von immateriellen Vermögenswerten wie Patenten, Technologien und Marken bis hin zu Sachanlagevermögen. Eigentlich alles außer Häuser. Real Estate oder auch das Thema Finanzverbindlichkeiten machen dann andere Kollegen. Ansonsten mache Ich noch viel Unternehmenszusammenschlüsse: Kauft beispielsweise ein Unternehmen ein anderes, muss dieses gekaufte Unternehmen bewertet werden. Das machen wir dann.

Ebenfalls beschäftigen wir uns zum Beispiel mit der Bewertung von Marken im Zuge der Transferierung von Land A nach Land B, oder auch mit Impairment-Tests. Weitere coole Geschichten sind auch die Squeeze-outs und die damit einhergehende Berechnungen der Abfindung der Minderheitsaktionäre sowie die Berechnung der zu erwartenden Prämie, bei solchen Unternehmen, bei denen der Kaufpreis von ihrer Entwicklung abhängt. Zweiteres kann man sich ein bisschen so vorstellen, wie bei einem Fußballspieler. Wenn dieser verkauft wird und viele Tore schießt, bekommt der abzugebende Verein nochmal mehr Geld vom Kaufpreis. So ähnlich ist das hier auch.

Das klingt ja sehr technisch, magst du nochmal kurz beschreiben, wie bei dir ein Arbeitstag aussieht?

In der Regel geht der um 9:00 Uhr los und dann gibt es eigentlich keinen standardmäßigen Ablauf- insbesondere da alles Projektbasiert ist.  So gibt es Tage, da sind wir direkt bei Mandaten, verschaffen uns einen Einblick in das Unternehmen und vergleichen die Aussagen des Mandanten mit unserem eigenen Research. Dann besprechen wir unsere Findings mit dem Mandanten, bevor wir uns der konkreten Bewertung widmen. Demgegenüber gibt es aber auch Tage, da arbeite ich nur an einem Excel-Modell oder an einem Bericht über die Bewertungsergebnisse. So einen richtigen Standard-Arbeitstag gibt es also nicht. Es sind eher unterschiedliche Phasen, die für mich unterschiedlich spannend sind. Obwohl alle Phasen, dadurch bedingt, dass die Mandanten vorwiegend Dax-Konzerne bzw. sehr große Mittelständler mit komplexen Geschäftsmodellen sind, irgendwie interessant sind.

Du arbeitest ja auch viel Remote? Klappt das für dich hier aus dem Coworking-Space?

Es hat sich rausgestellt, dass für kleinere Gespräche Remote sehr gut funktioniert. Wir haben aber auch festgestellt, dass insbesondere am Anfang in der Kennenlernphase, wo man merkt, wie die Kunden so drauf sind, sich direkte Gespräche besser anbieten. Der Rest der Arbeit lässt sich sehr gut aus dem Space erledigen.

Wenn wir jetzt beim Thema Coworking sind. Hätte ich nochmal die Frage, was dich dazu bewegt hat aus einem Coworking-Space zu arbeiten?

Aus privaten Gründen bin ich wieder hier in Jena wohnhaft, muss aber regelmäßig nach Frankfurt fahren und da ins Büro gehen. Mit einem Coworking-Space bin ich aber auch Remote weiterhin Bürogänger. So wollte Ich mir keine größere Wohnung mit Arbeitszimmer nehmen, denn da sitzt man den ganzen Tag allein, was recht unschön ist. Und so bin ich dann darauf gekommen, mal nach einem externen Arbeitsplatz zu suchen, den ich regelmäßig nutzen kann. Insbesondere die Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten und das nicht nur ein Zimmer weiter, sondern komplett räumlich getrennt, sprachen neben vielen anderen Faktoren dafür.

Das kann ich gut nachvollziehen. Haben sich denn deine Erwartungen, die du vor deinem Start hier im Kombinat hattest, bestätigt oder gab es etwas, dass du dir ganz anders vorgestellt hast?

Initial hatte ich keine Erwartungen und wollte es mir es erstmal angucken- also wie funktioniert das überhaupt, kommt man beispielsweise mit der Lautstärke im Space klar und so weiter. Gerade wenn man Richtung Großraumbüro denkt, ist die Lautstärke immer ein kritischer Punkt. Diese Situation hat mich bei vorherigen Arbeitgebern im Großraumbüro meistens sehr gestresst. Das ist hier zum Glück überhaupt nicht so. Ich kann in Ruhe arbeiten und es stört mich eigentlich niemand, auch wenn mal jemand ein Gespräch hat. Gerade bei längeren Gesprächen wird ja auch die Telefonbox oder der Meetingraum genutzt. Man kann also wirklich in Ruhe arbeiten. In dem Sinne wurden meine Erwartungen übertroffen. Vielleicht noch als kleine Ergänzung: Ich finde ich es wirklich sehr positiv, dass man hier nicht nur arbeiten, sondern auch mal entspannen kann. So ist der morgendliche Kaffee bei dem Ausblick auf der Terrasse schon nicht schlecht! Dazu kommt, dass man jetzt ja auch im Space trainieren kann, was ich auch sehr gut finde. So hat man dann doch die Mischung zwischen Arbeit und Leben, aber im positiven Sinne. Es Lässt sich eigentlich nur sagen, dass ich gerne hier bin.

Gibt es denn sonst noch Faktoren, die dir an unserem Space besonders gut gefallen.

Die neue Terrasse ist wirklich schön grün geworden. Ansonsten habe Ich keinen Vergleich zu anderen Coworking-Spaces direkt. Ich habe mir nur ein paar Andere angeschaut und da gefällt mir einfach euer Design wirklich gut- dieser moderne Industrial-Look. Das ist nicht ganz so steril. Dazu kommt, dass es bei mir ja nicht so ist, dass ich immer am Schreibtisch direkt arbeiten muss. Wenn ich zum Beispiel ein Bericht schreibe, kann ich mich auf die Terrasse in den Sitzsack legen, im Sessel im Loungebereich sitzen oder am höhenverstellbaren Schreibtisch stehen. Da hat man eine große Abwechslung dabei.

Kleine Gegenfrage: Gibt es denn etwas, dass du dir noch wünschen würdest?

Punkt Eins: Jalousie, an meinem Fenster. (lachen). Ansonsten eigentlich nicht. Mehr Aktivitäten brauche ich persönlich nicht. Das hängt aber viel damit zusammen, dass es momentan ja nicht so viele Gründer gibt und viele eher Firmengetrieben sind. Von daher, eigentlich nicht. Wunschlos glücklich sozusagen.

Zum Abschluss noch zwei Fragen: Erstens, was ist dir besonders wichtig im Leben und auf der Arbeit?

Sehr wichtig ist mir Abwechslung. So muss es sowohl im Beruf als auch persönlich für mich eine Herausforderung geben. Ich möchte neue Dinge ausprobieren, neues Lernen und auf keinen Fall Stillstehen. Ich finde es gibt nichts Schlimmeres als einzurosten und sich nicht mehr weiter zu entwickeln.

Und dann eine letzte Frage: Welches, nicht im beruflichen Kontext relevante/stehende, Talent hast du?

Alle(lautes Lachen). Spontan: Ich spiele sehr gerne Pen&Paper. Auch wenn man das nicht direkt im beruflichen Kontext braucht, fördert es sehr die Kreativität.  Das war ursprünglich auch einer der Gründe, warum ich damit angefangen habe. So hatte Ich schon beim Zuschauen viel Spaß und habe direkt gemerkt, dass die Spieler, da es so unenedlich viele Möglichkeiten gibt, ganz schön um die Ecke denken müssen. Diese Kreativität kann man beruflich nutzen, auch wenn das, was wir beim Spielen auskapern, nichts mit dem Beruf zu tun hat.

Oh, das ist ja spannend. Dann lass uns doch gemeinsam mal an einem Spieleabend eine Runde Pen&Paper hier im Space spielen. Abgesehen davon erstmal vielen Dank für das tolle Gespräch und den vielfältigen Einblick!

Wir wünschen allen Lesern ein schönes Wochenende. Wenn ihr auch noch eine Ort sucht, an dem ihr Arbeiten und Leben zu gleich könnt, dann schaut euch doch mal weiter auf unserer Webseite um und erhaltet einen Einblick in unsere Angebote. Gerne könnt ihr natürlich auch mal auf einen Kaffee vorbei kommen und euch vor Ort selbst einen Eindruck verschaffen.